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Handy gehackt: Dieser miese Trick lässt Fremde dein Smartphone steuern

Dein Handy zu hacken, ist für Fremde kein Problem, wenn sie einen Laser haben. Selbst aus größerer Entfernung greifen sie damit unbemerkt auf dein Smartphone zu.

Frau mit Handy besorgt
Spionage-Apps, digitale Assistenten und Co. können dazu führen, dass dein handy mithört. © imago images / imagebroker

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass reine Lichtsignale für Geräte, die über Sprachsteuerung verfügen, gefährlich werden können. Dein Handy zu hacken mit einem Laser ist für Fremde demnach genau so einfach möglich, wie heimlich per Lichtstrahl an Alexa Sprachbefehle zu erteilen.

Handy hacken per Laser: So leicht ist es

Im Detail sollen Siri, Google Home, Alexa, aber auch Smartphones anfällig sein für Angriffe, die Laser nutzen, um nicht hörbare und manchmal unsichtbare Befehle in diese einzuspeisen. Über solche unbemerkten Alexa-Sprachbefehle könnten Angreifer verbundene Geräte entsperren, dein Handy hacken, um Webseiten aufzurufen oder dich und dein Auto zu lokalisieren. Durch die als „Lichtbefehle“ bezeichneten Attacken seien den Forschern zufolge zahlreichen Smartphones gefährdet.

Was genau die Experten herausfanden, war Folgendes: Um per Laser ein Handy zu hacken oder Alexa Sprachbefehle zu erteilen, ist ein Abstand von maximal 110 Metern zum entsprechenden Gerät notwendig. Dabei kann der Angriff selbst von einem Haus zum anderen durch Glasscheiben erfolgen, wenn sich das Handy oder der Smart Speaker nahe am Fenster befinden.

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Da Sprachsteuerungstechnologie oft nicht danach verlangt, dass sich der Nutzer authentifizieren, kann der Angriff zudem regelmäßig ohne PIN oder Passwort durchgeführt werden. Und selbst wenn ein Zahlencode gefordert wird, ist die Zahl der Fehlversuche zumeist nicht beschränkt. Dein Handy zu hacken wäre demnach nur eine Frage der Zeit.

Deshalb sind fremde Alexa-Sprachbefehle und Handy-Zugriffe möglich

Die Schwachstelle für Lichtbefehle liegt in den Mikrofonen der Geräte, die auf mikro-elektro-mechanischen Systeme (MEMS) basieren. Diese mikroskopischen Komponenten reagieren unabsichtlich auf Licht als wären es Ton. Getestet wurden für die Analyse zwar nur Siri, Alexa, Google Assistant, Facebook Portal und eine kleine Zahl an Tablets und Smartphones, die Forscher glauben jedoch, dass alle Geräte mit MEMs anfällig für Lichtbefehle sind, wie ArsTechnica berichtet.

Dennoch gibt es konkrete Grenzen für Attacken mit Lichtbefehlen. Nicht unter jeden Umständen ist dein Handy zu hacken, zum Beispiel muss der Angreifer permanent Sicht auf das entsprechende Gerät haben. Zudem muss der Laser sehr präzise auf eine ganz bestimmte Stelle des Mikrofons gerichtet sein. Nutzt der Angreifer also keinen Infrarot-Laser, ist das Licht leicht auf deinem Handy oder Lautsprecher auszumachen. Zumindest dadurch kannst du dich schützen.

Du kannst übrigens feststellen, ob jemand erfolgreich dein Handy hacken konnte. Und auch unter den gewöhnlichen Alexa-Sprachbefehlen gibt es einen, den du lassen solltest.

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